Betrachtungen des Abgrunds

Eine deutschsprachige Übersetzung von Meditations on Moloch von Scott Alexander.

Inspiriert von Allan Ginsbergs Gedicht Moloch schreibt Scott Alexander über Koordinationsprobleme und multipolare Fallen. Doch es geht um viel mehr als das.

In der Principia Discordia gibt es eine Passage, in der Malaclypse vor der Göttin über die Schrecken und Übel der menschlichen Gesellschaft klagt. “Sie fügen einander Leid zu, die Welt ist voller Unrecht, Staaten beuten ihre eigenen Völker aus, Mütter sperren Söhne ein, Kinder sterben, Brüder führen Krieg gegeneinder.”

Die Göttin antwortet: “Und was ist so verwerflich daran, wenn es das ist, was ihr tun wollt?”

Malaclypse spricht: „Niemand will es! Alle hassen es! “

Und die Göttin sagt: „Oh. Dann hört auf.“

Die implizite Frage ist: Wenn alle das System hassen, warum hat es dann Bestand? Ginsberg antwortet mit einem Prinzip: “Moloch.” Es ist ein mächtiges Konzept, nicht weil buchstäblich wahr ist – niemand glaubt, dass ein alter karthagischer Dämon alles Leid verursacht -, sondern weil es ermöglicht, das System an sich als eine Art Agenten zu interpretieren, und besser zu verstehen, was vor sich geht.

In seinem großartigen Essay gibt Scott dem Feind einen Namen, der jede Gesellschaft korrumpiert und zu Leid und Schrecken führt. Doch er macht auch Hoffnung.

Die deutsche Übersetzung. Das Orginal. Die Podcast-Version.

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